Logbuchauszüge
Der erste Tauchgang 31.10.1999 | geloggt von: Jürgen |
Wir (Rita, Hardy, Bernd, Jürgen) schwimmen um Luft zu sparen, (vom Bahnhof Seebrug) ca. 200 m auf den See hinaus. Die aktuelle Tiefe loten wir dabei über ein Senkblei aus. Den Standpunkt verfolgen wir permanent mit dem Kompass. Bei 15m über Grund beschließen wir dann den freien Abstieg. Jeder hat seinen Buddy - ab geht es. Bei 8 Meter wird es bereits zappen-duschter. Das Wasser hat eine gespenstische Farbe, die Sicht selbst dürfte um 6m liegen. Etwa 2 Meter über Grund kann dieser (heute) gesehen werden, also Bremse rein, nur nicht gleich Grundberührung. Dies klappt nicht bei allen, so dass wir, als das ganze Team unten ist, sofort in einer passablen Torf- und Schlammwolke sitzen. In Zweier-Teams gehen wir jetzt auf die Suche. Dabei erweist sich die UW-Landschaft als äußerst gespenstisch. Großes Wurzelwerk und Felsbrocken wechseln sich ab. Fische sehen wir kaum. Nach 40 Minuten ist der Tauchgang vorüber. Wir steigen auf. Ab ca. 8 Meter wird es langsam heller. Auf 4m machen wir unseren Sicherheitsstop. Niemand hat etwas von der alten Staumauer oder vom alten Seeweg gesehen. Beim Einpacken erhalten wir von einem Einheimischen weitere Hinweise zu Lage der alten Staumauer, sie liegt weiter am anderen Ufer als wir vermutet hatten. Wir werden es wieder probieren. |
Der zweite Tauchgang 09.7.2000 | geloggt von: Jürgen |
Die Planung Wir haben nun eine topografische Karte von 1925. Hierin ist die alte Seestraße sowie der Ablauf des Ursees eingetragen. Die Lage der alten Mauer und des Stellwerks wurden, wie sich anhand des neuen Materials zeigt, beim ersten Tauchgang falsch eingeschätzt. Bringt man die heutige Karte und die Karte von 1925 in Deckung, so kann man die alte Poststraße sowie die Neue Staumauer auf einem Bild betrachten. Diesmal sind Claudio und Simon mit von der Partie. Der Wasserstand wird an der neuen Staumauer mit 26m angezeigt. Der See ist damit 5m unter der Maximal-Stauhöhe von 31m. Da unsere Zieltiefe zwischen 20 und 25 Meter bei maximaler Stauhöhe liegen muss, ergibt sich für unseren heutigen Tauchgang eine maximale Tauchtiefe von 19 Metern, wir wollen ja noch etwas vom Grund entfernt bleiben. Wir suchen den Einstieg am westlichen Ufer, etwa 250 Meter von der neuen Staumauer entfernt. Die Staumauer hat nur einen Überlauf (der eigentliche Nutz-Ablass liegt weiter nördlich, etwa 1 km entfernt), so dass wir hier ohne weiteres einsteigen können. Es gibt direkt neben unserer Einstiegsstelle allerdings den Anlegeplatz Blasiwald für die Schifffahrt, die An-/Ablegzeiten sind angeschrieben. Der Tiefgang der Schiffe beträgt laut Auskunft von der ortsansässigen Tauchschule ca. 2 Meter. Wir steigen links am Yachthafen Blasiwald ein und wollen zunächst mit einem 90 Grad-Kurs auf unsere Ziel-Tiefe von etwa 19 Meter abtauchen um dann auf genauen Nordkurs einzuschwenken. Um auf unsere Zieltiefe zu gelangen, benötigen wir knapp 10 Minuten. Wir wechseln auf Kurs 0 Grad und stoßen nach insgesamt 25 Minuten in ca. 19 Meter auf eine Mauer die an dieser Stelle etwa einen halben Meter aus dem Boden ragt und etwa 30 cm breit ist. Dieser folgen wir einige Meter in östlicher Richtung bis wir auf einen Knick sowie einbetonierte, abgesägte, etwa 20 cm lange Rohre treffen. Wir drehen wieder um und folgen der Mauer nun in westlicher Richtung, in der Hoffnung dort die große alte Mauer mit dem Stellwerk zu finden. Nach etwa 33 Minuten geben wir uns Zeichen zum Aufstieg. Nach 43 Minuten ist der Tauchgang beendet. Wir sind zufrieden und sehen uns das Foto der alten Seestraße an und wissen nun, wir waren nur noch wenige Meter von der großen Mauer mit dem Stellwerk entfernt |
Datum: 13.04.2001 | geloggt von: Volker |
Wasserst.: 26,5mtr. | max. Tiefe: 19,6mtr. | Sicht: 6-8mtr. | Wassertemp.: 8°C |
Mit Jürgen an einem nass-kalten Frühjahrstag abtauchen in ein großes schwarzes Loch. Auf ca. 10mtr. Tiefe war es schon "stockfinster". Anschließend sind wir ca. 8 Minuten 90°und dann ca. 10 Minuten 0° getaucht, als wie aus dem Nichts plötzlich die alte Brückenmauer vor uns auftauchte. Schön und gespenstig zugleich. Weiter der alten Staumauer entlang zum lang gesuchten Stauwehr (Jürgen suchte es wohl schon länger). Dieser Anblick war wirklich sehr beeindruckend. Noch ein Stückchen über die alte Poststraße und dann wieder ca. 180° zurück in Richtung Ufer. Anschließender Freiwasseraufstieg aus 15mtr. Tiefe. War ein sehr schöner Tauchgang den Jürgen super geführt hat. |
Datum: 02.09.2001 | geloggt von: Volker |
Wasserst.: 25mtr. | max. Tiefe: 23,6mtr. | Sicht: 4-7mtr. | Wassertemp.: 13,5°C |
Sch.... Pythagoras - wären wir doch nur nach der bewährten Methode (8min. 90° und 10min 0°) getaucht dann hätten wir die alte Staumauer bestimmt wieder gefunden. So sind wir dieses mal im Ursee gelandet. Dort haben wir dennoch Mauerreste gefunden bei denen es sich aus nachträglichen Recherchen um die Grundmauern des "Paulihofes" oder des "Seehofes" gehandelt haben müssten. Die Informationen beruhen auf Postkarten die den Ursee um 1928 zeigen sowie auch Postkarten des abgelassenen Schluchsees 1983. Es war dennoch ein toller Tauchgang und die Erkundung des Schluchsees wird bestimmt fortgesetzt. |
Datum: 04.11.2001 | geloggt von: Volker TG1 |
Wasserst.: 25,5mtr. | max. Tiefe: 23,6mtr. | Sicht: KOWALSKI | Wassertemp.: 11,3°C |
Respekt, den mühsamen Weg bis ins Wasser endlich zurück gelegt um dann festzustellen das nur 109bar in der Flaschen sind - na dann Mahlzeit.! Wir entschlossen uns dennoch abzutauchen um einen kurzen Erkundungstauchgang zu machen. Also, Abstieg und anschließendes wechseln auf Jürgens Octopus der zum Glück mit 196bar gestartet war - wenigstens die ersten 11min. bis zur Mauer. Da war sie auch schon. Fast direkt am ersten Stellwerk stießen wir auf die Mauer. Hut ab Kollege Jürgen für die perfekte Navigation. Nach neuesten Archiv-Bilder von Jürgens Vater war (und ist noch heute) ein riesiger Rechen aus U-Stahlprofielen in Form eines Halbkreises um das Stellwerk gebaut, welches sich in Richtung Ursee ca. 8mtr. nach unten im Boden verankert präsentiert. Gigantisch und mystisch zugleich. Im Anschluss an diesen Rechen nahm damals die "Schwarza" ihren weiteren Verlauf talwärts wieder auf. Anschließendes auftauchen Kurs süd-west in Richtung Ufer zum "Alphorn" (Jürgens und mein privater Anhaltspunkt an Land für den genauen Verlauf der Mauer). War trotz allen Umständen ein gigantischer und sehr Aufschlussreicher Tauchgang im Schluchsee. |
Datum: 04.11.2001 | geloggt von: Volker TG2 |
Wasserst.: 25,5mtr. | max. Tiefe: 23,1mtr. | Sicht: KOWALSKI | Wassertemp.: 12,0°C |
Diesmal mit voller Flasche und gleichem Kurs in Richtung Mauer. Ziel war nun das zweite Stellwerk und der restliche Verlauf der Mauer in Richtung nord-ost. Diese haben wir ungefähr an der gleichen Stelle wie beim ersten Tauchgang, jedoch erst nach etwa 15min. erreicht. Wir folgten der Mauer ca. 5min bis wir an eine Holzbrücke kamen die in Richtung Ursee ins Nichts zu führen schien. Entlang der Holzbrücke tauchten wir ca. 5mtr. bis schließlich das zweite Stellwerk vor uns auftauchte. Die eigentliche Funktion dieses Stellwerkes bestand damals darin eine Turbine einer ca. 1Km entfernten Fabrik zur Stromgewinnung zu steuern. Am Fuß des Stellwerks (in 24mtr. Tiefe) liegt ein Gitter das einem Weiderost ähnelt um groben Unrat aufzufangen. In 18,5mtr. Tiefe nimmt die Mauer in nord-östlicher Richtung Ihren weiteren Verlauf in Form der "alten Poststraße". Die Luftreserven brauchten sich auf und wir machten einen Freiwasseraufstieg mit einem "4mtr.-Stopp" und einem anschließenden "2mtr.-Stopp" im Braunwasser des Schluchsees. War ein ganz genialer Tag mit riesigen Erlebnissen und Eindrücken. Danke Jürgen nochmals für die Luft.=====>> Expedition Schluchsee wird fortgesetzt. |
Datum: 01.09.2002 | geloggt von: Andi |
Wasserst.: 25,5mtr. | max. Tiefe: 21,8mtr. | Sicht: KOWALSKI - 5mtr. | Wassertemp.: 15,0°C |
Mit Rita, Hardy, Jens und Jürgen zum
Kaffeetauchen im Schluchsee. Unser Ziel: Die alte Staumauer inkl. Poststraße,
Stellwerke und den Käfig. Prima! Paßt alles. Nieselregen und
Nebelschwaden stimmen mich auf das |
Wer seinen "Log" im Schluchsee hier verewigt haben möchte schreibe mir bitte eine E-Mail